Agenturen erbringen Leistungen, die Unternehmen nicht – oder nur zu höheren Kosten in einer Inhouse-Agentur – selbst erbringen können. Sie sind also im Grunde klassische Lieferanten und müssen wie diese Kosten-Nutzen-Rechnungen aufstellen.
Teil dieser Rechnung sind dann die Besonderheiten des Marktes: Kreativität lässt sich nicht beliebig vervielfältigen, sondern ist stets ein Unikat. Skaleneffekte im klassischen Sinne entstehen hier selten, es können höchstens besondere Fähigkeiten der Mitarbeiter*innen für mehrere Kunden bereitgestellt werden (aber eben auch nie gleichzeitig).
Knappes Gut Kreativität
Wenn wir gerade von besonderen Fähigkeiten sprechen. In Agenturen arbeiten unter den heutigen Erfordernissen des Marktes Spezialist*innen, die ihr Handwerk verstehen und sich fortwährend weiterbilden. Diese Fähigkeiten sind das Gut, mit dem Agenturen „handeln“ – und das auch sie am Markt einkaufen müssen, ob nun als fest angestellte oder freie Mitarbeit.
Jede Agentur wird darum versuchen, spezialisierte Kolleg*innen möglichst effizient einzusetzen.
Zudem ist die Arbeit mit Menschen (also Ihnen) naturgemäß mit Kommunikation verbunden, die in der Regel nicht vergütet wird. Dennoch haben Sie als Auftraggeber das absolute Recht, zu jeder Zeit umfassend, fair und vor allem kompetent beraten zu werden. Tagessätze, die Agenturen aufrufen, beinhalten all die E-Mails, Telefonate und internen Abstimmungen meistens in Form einer Mischkalkulation.
Der wirtschaftliche Rahmen
Diese Faktoren erklären auf wirtschaftlicher Ebene, warum Agenturen bis zu 50% aller Pitch-Anfragen ablehnen. Nicht aus Boshaftigkeit, und auch nicht, weil die Aufgabe sie nicht interessiert – sondern weil Budgets zu klein sind, oder gar nicht erst klar benannt werden.
Ganz besonders gilt das, wenn im Rahmen von Kreativ-Pitches große Teile der eigentlichen Arbeit schon in Vorleistung zu erbringen sind. Und die mathematische Wahrscheinlichkeit, dass diese Leistung jemals vergütet wird, mit jedem Konkurrenten im Wettbewerb erheblich sinkt.
